Niederkleen (ikr). Bei frühlingshaften Temperaturen und strahlendem Sonnenschein war der Tag der offenen Höfe in Niederkleen am Sonntagnachmittag ein attraktiver Publikumsmagnet, der unzählige Besucher aus allen Langgönser Ortsteilen und der Region mit einem abwechslungsreichen Programm anlockte und auf eine Reise in die Vergangenheit mitnahm. Dieser ganz besondere Festtag der Niederkleener Ortsgemeinschaft war in die Feierlichkeiten zur 1250-Jahr-Feier von Nieder- und Oberkleen eingebettet. Sie finden in diesem Jahr unter dem Motto „Cleeheim 774“ statt.
Die Ortsdurchfahrt war an diesem Tag für den Verkehr gesperrt und ausschließlich den Besuchern vorbehalten, die in Ruhe flanieren und schauen konnten. Es gab viel zu sehen: Gleich 15 Höfe im historischen Ortskern hatten ihre Tore geöffnet, ließen die Gäste einen Blick in das oft malerische Ambiente ihrer Innenhöfe werfen und präsentierten eine breite Palette an interessanten Dingen und Aktionen. Von historischem Handwerk über kulinarische Genüsse bis hin zu künstlerischen Darbietungen war für jeden etwas dabei. Die Besucher konnten altes Handwerk hautnah erleben. Hufschmied Detlev Steuerwald demonstrierte seine Kunst ganz praxisnah an einem Pferd. Eine große Attraktion, insbesondere für die Kinder, war das Scheren von Schafen. Max Textor hatte dazu einige Tiere aus seiner Herde ausgewählt, die sich der Prozedur geduldig und gelegentlich blökend unterzogen. Es war für den jungen Landwirt eine schweißtreibende Angelegenheit, für die er großen Applaus bekam. Die Vielfalt traditioneller Techniken konnte unter anderem auch bei einem Buchbinder, der Flachs- und Schafwollverarbeitung, beim Töpfern, Korbflechten und der Schmiedekunst bewundert werden. Schornsteinfeger Arno Hütter berichtete im alten Backhaus viel Wissenswertes über den Aufbau und die Funktionsweise der historischen Backhausöfen. Auch viele alte Flohmarktsachen und die Ausstellung zahlreicher historischer Traktoren entlang der Ortsdurchfahrt zogen die Besucher in ihren Bann. Viel Selbstgemachtes, darunter Gemälde, Holzarbeiten, Blaudruck und kulinarische Leckereien wie Marmeladen, wurde ebenfalls ausgestellt. Es gab Live-Musik, eine Dorfwache und historische Tänze zum Mitmachen auf den Straßen.











Auf die kleinen Gäste wartete ein buntes Programm, sie konnten sich schminken lassen, beim historischen Waschtag der Landfrauen spannende Einblicke in vergangene Zeiten gewinnen, sie hatten viel Spaß beim Handpuppentheater und staunten über die präparierten heimischen Tiere beim „Lernort Natur“ vom Landesjagdverband. Auch das Heimatmuseum hatte geöffnet. Für das leibliche Wohl sorgten zahlreiche kulinarische Angebote.
Die Kindergartenkinder aus Niederkleen hatten das Fest am Mittag mit einer kleinen Aufführung eröffnet. Schon zu diesem Zeitpunkt herrschte, wie auch im weiteren Verlauf des Festes, Hochbetrieb auf der Festmeile. „Wegen der schlechten Wettervorhersage hätten wir nicht mit so viel Besuchern gerechnet, es ist ein richtig toller Erfolg“, freute sich Doris Müller-Heinz, Cheforganisatorin der Veranstaltung, im Namen der Ortsgemeinschaft. Sie dankte allen Beteiligten und ganz besonders den Dorfbewohnern, die ihre Höfe geöffnet hatten und in Eigeninitiative vielfältige Aktionen anboten: „Ohne dieses großartige bürgerschaftliche Engagement hätten wir die Veranstaltung in dieser Form nicht auf die Beine stellen können.“ Die Großveranstaltung war für alle Beteiligten mir sehr viel Arbeit verbunden, sie war in jeder Hinsicht ganz hervorragend organisiert worden, so dass alles wie am Schnürchen klappte.